So zumindest könnte man eine meiner zentralsten Essenzen aus all meinen bisherigen Lebenserfahrungen beschreiben. Weit jenseits eines - auf Dunkel folgt auch wieder Hell.
Auf dem Weg der Meisterschaft unseres ganz eigenen Lebens, das sich formt aus energetisch gleich gewichteten Anteilen an lichtvoll und schwer, kann ich nicht anders, als zu der Erkenntnis zu kommen, dass eine jede Schwingungserhöhung eines gewissen Anteils Schattenarbeit bedarf.
Da Schwingungserhöhung für mich unter anderem gleichbedeutend ist mit einem erweiterten Zugriff auf den Raum der Möglichkeiten, aus dem heraus meine/unsere Zukunft geboren werden darf, ist eben diese Schwingungserhöhung erstrebenswert. Ergo darf auch Schattenarbeit erstrebenswert sein.
In einem jenen massiv herausfordernden Ausmaß, dass wenn ich lichtvoll zugreifen möchte, wo ich noch nie war, dass ich auch im Dunkeln hinabsteigen darf, in Tiefen, in denen ich noch nie war.
Und damit uns dieser, unserer Weg in und durch die Meisterschaft unseres Lebens nicht zu sehr überfordert - alleine mit der Frage, was denn nun als nächstes dran sei - folgen wir doch einfach den Zeichen. Folgen wir den Zeichen und den Sternen und allem, was sonst noch so im Unsichtbaren sich fühlbar gen unserem System bewegt!
Nichts anderes lebe ich seit Jahren.
Um doch wieder und wieder überrascht zu werden von den Höhlen, die sich auftun und nach Eroberung rufen. Ist es doch dieser überlieferte Satz Joseph Campbells’, der mir seit Jahren in diesem Tun hilfreich zur Seite steht:
The cave you fear to enter holds the treasure that you seek.
Im Folgenden, ein kleiner Einblick in mein aktuellstes Höhlen-Tagebuch.
Das Nadelöhr und der Endgegner
Ein Versuch, sich zu wappnen
und die wiederholte Aufforderung loszulassen.
Der Gedanke an die Formlosigkeit des Spiegeleies, wie passt er zum Nadelöhr?
Zum Sinnbild der ultimativen Engstelle, in der der Tod mich zu erwarten scheint.
Der Tod, das Schwert, die Guillotine,
und dazu das ach so stimmige Gefühl,
dass kein Weg daran vorbei führt.
Hinein und hindurch
ist auch hier der Weg hinaus.
Die Erinnerung wird laut
an die Jahrzehnte der Angst,
an ein Vermeiden,
an einen jeden Versuch, Abstand zu vergrössern,
weil dieses Wesen den Tod an seinen Händen trägt.
Den Tod, die Schwere und den Hochverrat.
Dazu Abwertungen, Abfälligkeiten und einen kaum zu ertragenden Hochmut.
Ich erinnere mich.
Nichts anderes scheint die aktuelle Einladung des Lebens bereit zu halten,
als ein Bad in eben diesen Energien.
Hinein ist der Weg hinaus.
Leben, zerlege mich,
um mich zu befreien.
Wie auch immer die Version meiner Selbst danach aussehen wird,
es wird die sein, von der Gott heute schon weiss, dass sie perfekt sein wird.
Gegrillt, gevierteilt und gewandelt,
auf dass ein weiteres Kapitel gelebt werden kann.
Sei es im Himmel oder auf Erden
oder auf einer Ebene, die diese Unterscheidung nicht kennt.
"Das Nadelöhr ist ein Illusion.
Es ist das torlose Tor,
das dich erwartet.",
raunt es mir in den Ohren….
Der Mut des verwundeten Heilers
Über den Umgang mit dem Urschmerz,
dem Kern aller Traumata,
der Urwunde, der Verletzung,
die mitmischt in einem jeden weiteren Atemzug deines Daseins.
Und dass, obwohl du sie doch so gut versteckt hast.
Eingeschlossen. Zugemauert.
Hinter Dornenbüschen verrankt.
Sie ist da und sie wirkt.
Sie bewirkt
Unfreiheit,
getriggertes Sein.
Solange, bis deine Sehnsucht wächst ... nach genau diesem - nicht mehr!
Solange, bis deine Sehnsucht wächst ... nach Freiheit
und nach wahrem, entfesselten Sein.
Und du beginnst mit der Demontage
all der Mauern und Riegel.
Wage ich es, noch einen Stein zu entfernen?
Überlebe ich es, ein weiteres Schloss zu öffnen?
Was, wenn es wieder schmerzt, ohne die Dornen vor dem Tor?
Und das Leben hilft und stützt und leitet.
Lässt dich Helfer finden. Lässt dich Trigger finden.
Lässt dich neue Erfahrungen und innere Stärke finden.
Bis irgendwann Hindernis um Hindernis zur Seite geräumt ist,
und noch ein letztes Schloss sich zeigt.
Bis zur rechten Zeit die Fanfare ertönt
und dich ruft zum letzten aller Kämpfe.
Zurück zum Ursprung.
Zurück zum Feind.
Zum Verursacher der Urwunde.
Ihm tritt gegenüber.
Öffne die Türe,
und zeige ihm
deine verwundbarste Stelle.
Lade ihn ein, an genau diesen Ort.
"Du, dich, genau dich lade ich ein,
in der Tiefe aller Tiefen
eine Bombe zu zünden,
und mich von der letzten aller Fesseln
zu befreien."
Öffne die Türe,
und Alles darf sein!
Kampfmittelräumdienst
Es ist keine Höhle, wie all die Dunkelheiten zuvor.
So oft schon überwandest du die Angst vor der Schwärze und vor der Ungewissheit, was dich wirklich dort erwarten würde. Tief drinnen in der Höhle. Heute weißt du es. Du kennst die Gefahr und du kennst den Schatz. Die Bombe mit der stärksten Sprengkraft ist es, die der Feind vor ewigen Jahren dort platzierte. Mitten in dich hinein. In eine jede deiner Zellen. Um sie nun in der tiefsten Höhle bergen zu dürfen.
Du bist im Kampfmittelräumdienst.
Doch nicht alleine versiehst du diese Aufgabe. Niemand kennt die Bombe besser als ihr Erbauer. Nur er kennt die Details. Die Bombe, sie kann entschärft werden, indem ihr zusammen hinabsteigt. Ungewiss alleine ist die Intention deines Partners. Entschärfen ist die deine, doch was will er?
Vernichtung und Erlösung gehen Hand in Hand.
So und nicht anders erlaubst du dem Leben dich zu befreien.
So und nicht anders lebst du Gottvertrauen.
So und nicht anders öffnen sich Türen in neue Welten.
Durch einen Kampfmittelräumdienst, in Liebe, in Aktion.
„ … und alle Engel singen für dich!“